Tuesday, December 7, 2010

Stimmen aus der Tiefe der See

Es war während der Trockenzeit 2002. Ich saß auf dem Liegestuhl eines Tourist-Resort in Westbali und döste nach dem Mittagessen im Schatten. Ich befand mich in meinem letzten Studienjahr, und das Resort unterstützte meine Forschungstätigkeit. Fast unerträglich war die Hitze, und Brauntöne dominierten die landschaftliche Umgebung des Dorfes.

Vor dem Resort erstreckt sich ein Naturschutzgebiet. Ein Fischer wurde dort an jenem Nachmittag auf frischer Tat beim Fischen erwischt. Er erklärte, dass er keine andere Wahl gehabt habe, da seine Familie am Verhungern gewesen sei. Noch am gleichen Nachmittag stattete ich dieser Familie einen Besuch ab und musste herausfinden, dass seine siebenköpfige Familie mit nur vier kleinen Fischen zum Abendessen vorlieb nehmen musste.

Dies mag klingen wie ein Klischee, aber ähnliche Geschichten in unterschiedlichen Färbungen kann man in ganz Asien und der Karibik hören. Diese Erkenntnis veränderte mich in meinem tiefsten Innern. Von diesem Tag an verstand ich, dass Umweltschutz von seinem Wesen her die Anstrengung ist, die menschliche Rasse am Leben zu erhalten. Wir retten keine Korallenriffe. Auch nicht die Fische. Wenn wir unsere Umwelt vor dem Untergang retten, retten wir die Menschheit.

Unser Forschungsteam entschied sich ein rumpon oder eine Apparatur zur Ansammlung von Fischen im Gewässer nahe des Dorfes des Mannes zu erstellen.

Was mich persönlich betrifft, wuchs ich mit meiner Familie in der Stadt auf und zwar nicht in der Meeresnähe. Aber glücklicherweise zog mich (wortwörtlich!) meine Mutter zu Schulzeiten in einen Pool, um mir das Schwimmen beizubringen. Ich hatte Angst vor dem Wasser, geschweige denn vor der See.

Aber wir wissen nie, wohin uns das Leben führt. Ich fand mich später am wissenschaftlichen Fachbereich fuer Ozeanologie der Universität. Und ich muss zugeben, dass ich damals gleichzeitig glücklich und angespannt war. Während meines ersten Übungstauchgangs fuer das Tiefseetauchen in der offenen See entdeckte ich die Liebe meines Lebens: eine grüne Schildkröte, die frei zwischen den Korallen von Seribu Island nahe ??? herumstreunte. Ich war verliebt! Und wie es den meisten Verliebten geht, brach mein Herz als ich sah, wie sich die Zerstörung der Umwelt ausweitete und damit den Lebensraum der Schildkröten einengte. Mir wurde bewusst, dass vor allem der Klimawandel zur Quelle der zunehmenden Umweltzerstörung wurde.

Aber es gibt Hoffnung – auch und vor allem im Kleinen. Die Bewohner des Dorfes Pemutaran auf Bali erbauen künstliche Biorock-Riffe, um den Schwund natürlicher Korallenriffe auszugleichen. Die Einwohner der Sebesi-Islands sorgen aus Eigeninitiative für die Rehabilitierung der Riffe vor Ihren eigenen Stränden. Solche Anstrengungen auf unterster kommunaler Ebene sowie die Schönheit der Unterwasserwelt von Sabang, Derawan bis nach Buton sollten uns alle inspirieren werden, mehr zum Schutz des Klimas, der Umwelt und damit letztlich zu unserem eigenen Schutz beizutragen.

Ich kann denen gegenüber niemals genug Dank aussprechen, die hart dafür kämpfen, unseren Ozean zu retten.

Lasst uns den Stimmen aus der Tiefe der See lauschen!



Bogor, 6.Oktober 2009

Ramadian Bachtiar

Voices from the Sea

I wrote is about a year ago - a prologue to my photo exhibition.


It was the dry season of 2002 when I found it hard to finish my lunch at a tourist resort in West Bali. I was at my final year in the university and the resort supported my research. The heat was almost unbearable and the landscape of the village turned brown.

A fisherman was caught poaching fish in the protected sea area in front of the resort. He said he had to do it; his family was starving. So I went to his house on that very afternoon and found that his family of seven had only four small small-tuna for dinner.

This might sound like a cliché but similar stories with different variations can be found throughout Asia and the Caribbean. This realization changed me profoundly. Since that day, I have understood that environmental conservation, in essence, is the effort to save human race. We are not saving a coral reef. Not the fish. When we save the environment, we are saving mankind.
Eventually, our research team decided to build a rumpon or fish aggregating device in the water around the man’s village.

I grew up in the city with my family and was not close to the sea. Luckily, when I was still in junior high, my mother dragged me (literally!) to the pool to learn how to swim. I was afraid of water, let alone the sea.

But we never know where life will lead us. I got into the Marine Science Department in college. I have to admit, I was happy and nervous at the same time. But during that period, I found the love of my life: a green turtle freely roaming between the corals of Seribu Island – when I practiced for Open Water Scuba Diving for the first time. I was in love! And like most people who are in love, my heart broke when I saw the damage from the past developing in the present. And what I realized the climate change became the source of the damages.

I hope that the efforts that made artificial Biorock reefs in Bali by the villagers of Pemuteran; the self-supported rehabilitation of reef habitat done by people of Sebesi Island; the utilization of wild coral in the coral farm scheme in Seribu Island; the underwater beauty from Sabang, Derawan to Buton; can generate inspiration for all of us.

I can never express enough thanks to everybody who work their hardest to save our ocean.

Let us hear the Voices From The Sea.

Bogor, October 6th 2009
Ramadian Bachtiar